Prag  14. - 18. März

Vier Tage lang besuchten meine Schwester, eine Freundin und ich die Hauptstadt Tschechiens. Da ich erkältet war, hatte ich etwas Sorge, dass ich nicht durchhalte. Aber der Charme Prags und die Freude meiner Reisegruppe verbesserten meine Laune und die Halsschmerzen wurden schnell zur Nebensache.

Gelernt.

Bei der Stadtführung eine Menge. Die Rolling Stones finanzierten einen Teil der Restaurierung des Schlosses. Im jüdischen Viertel hängt eine weltweit einzigartige hebräische Uhr. Kontaktlinsen sind eine Erfindung der Tschechen, ebenso Würfelzucker. Das 41-jährige kommunistische Joch sitzt immer noch tief. (Angaben ohne Gewähr, die Führung war auf Englisch ;) )

 

Das Vorurteil, dass Amerikaner nicht über Politik reden, stimmt nicht. Dass sie viel über Waffen reden, aber schon.

Man kann in komplett durchgelegenen Matratzen schlafen.

 

Gelacht.

Über die zu trocknende Boxershorts, die auf der Heizung hing, als wir unser Hostelzimmer betraten. Unglücklicherweise fegte ich diese bei einer ungeschmeidigen Bewegung auch noch auf den Fußboden. Nur gut, dass eine von uns die Challenge annahm, die Hose wieder auf die Heizung zu katapultieren.

Unsere Hysterie über die wechselnden männlichen Mitbewohner nahm kein Ende. Ist ja auch typisch für unser Alter bei dem Gedanken an Männer im Nachbarbett in schrilles Kichern und Prusten auszubrechen. Dabei wurde vorher noch vereinbart, ganz cool zu bleiben. Aber beim Anblick des netten Argentiniers war dann alles zu spät... #worstcase

Die armen Menschen, die wohl dachten wir lachen sie im strengen Klang unserer deutschen Sprache aus. Wir hatten einfach nicht erwartet in einem Mixed Room zu landen. #prüderie

Wir kamen allerdings zu der Erkenntnis, dass wir uns gut geschlagen haben. Schließlich haben wir jetzt den ein oder anderen neuen Instagram Follower.

 

Gedacht.

Wie schön es ist, den Koffer fünfmal ein und auszupacken. Wie anstrengend es ist, den Koffer fünfmal ein und auszupacken. Ich fühle mich privilegiert so häufig zu vereisen. Aber ich bin auch etwas unentspannt. Ich habe immer noch zwei von fünf Hausarbeiten zu schreiben, obwohl ich an den Tagen, an denen ich Zeit hatte, 9 Stunden in der Bibliothek saß. Und in einer Woche fängt das Semester an. Das ist der Preis. Ich wusste es.

 

Gewusst.

Prag ich komme wieder. Der Charme der Altstadt, die schönen Häuser, die berühmte Karlsbrücke, die Moldau und die romantische Skyline haben mich fasziniert und motiviert, um noch einmal die Hauptstadt Tschechiens zu besuchen.

 

Geliebt.

Das klassische schneckenartige Gebäck. Die niedrigen Preise. Meine Reisegruppe.

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Kommentare: 2
  • #1

    Anna (Sonntag, 26 März 2017 17:21)

    Es war wirklich ein wundervoller Urlaub mit vielen Momenten zum Lachen und gutem Essen; dieses Mal ganz nach dem Motto #lebenohneLimit :D Ich bin mir sicher die Erinnerungen an diese unglaublich hübsche Stadt werden lange in meinem Kopf bleiben und wenn sie doch einmal verblassen sollten habe ich ja hundert schöne Fotos, von allen ecken der Stadt die ich mir anschauen kann. Die Bilder sind großartig und es ist dir echt gelungen alles in seiner kompletten Schönheit einzufangen :)
    Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Urlaub :)

  • #2

    Nathalie (Dienstag, 28 März 2017 09:35)

    Faszinierend!
    So schön geschrieben, dass ich die vergangenen Tage gedanklich noch einmal Revue passieren lassen konnte.
    Bei den schönen, pastellfarbenen Bildern würde ich am liebsten wieder den großen Rucksack packen und der nicht vorhandenen Bachelorarbeit entfliehen.
    Es war einfach ganz wunderbar mit euch zu reisen!

 Die Fotografie lehrt, dass wie gut du siehst, nichts damit zu tun hat, wie gut du siehst. Autor unbekannt

 

 

My portraits are more about me than they are about the people I photograph.

Richard Avedon

 

 

Das Auge macht das Bild, nicht die Kamera.

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Ein Photo sagt nicht länger die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor.

photokina 2000

 

 

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