Toben, Brechen und Sandflöhe ...

Ich hätte mir keinen besseren Start in die Semesterferien als zwei Wochen Kinderfreizeit am Meer vorstellen können. Noch immer klingen die Kinderstimmen in meinen Ohren nach und ich vermisse die Hektik, die Freude und die witzigen Kindersprüche. Ein Beispiel einer Antwort aus einem Quizz: Bei welcher Sportart wird gepritscht und gebaggert? - Bauarbeiter.

Bei einer Altersspanne von 10-12 Jahren (die in diesem Alter so weit ist wie der Marianengraben tief) ist es gar nicht so einfach, kindliche Jungen und pubertierenden Mädchen rund um die Uhr zu bespaßen. Dabei ist nicht zu vergessen, welche Verantwortung wir sechs Jugendlichen (naja gut, jungen Erwachsenen) als Betreuer für 31 Kinder hatten. Außer geprelltem Daumen, verstauchtem Fuß und entzündetem Bienenstich blieben uns weitere Krankenhausaufenthalte erspart. Nur gut, dass der Erwürgungsversuch bei zwei prügelnden Jungen rechtzeitig entdeckt wurde...

 

Aber bei dieser Meereskulisse lassen sich viele Dinge ertragen. Ich habe noch nie so eine Weite wie das Watt gesehen. Nur Sand, Himmel und Wolken. Grenzenlos. Gemixt mit ganz viel Sonne, welche bei einigen Kindern leider zum intensiven Sonnenstich führte. Dies brachte regelrechte Brechanfälle mit sich. Jetzt weiß ich, dass ich gut im Eimer säubern bin. Und das ist gar nicht so einfach, wenn auf die Schnelle in jegliche Mülleimer gekotzt wird.

 

Das ist aber nicht das, was mir am meisten im Gedächtnis bleiben wird. Es gibt eine Steigerung zu brechenden Kindern, sogar zu Heimwehanfällen: Sandflöhe. Eine Epidemie an Sandflöhen. Nachts. Anfangs glaubten wir noch beim Anblick von verquollenen Kinderbeinen an Wanzen. Die kompetente Jugenddorfleitung klärte uns auf und drückte uns den Staubsauger in die Hand. Einmal alle betroffenen Betten absaugen und Bettwäsche wechseln. Leider war es schon spät, aber das nützt ja alles nichts. Also vernichteten wir Teamer mit Handschuhen und Desinfektionsmittel Flöhe. Mit ganz viel Gelächter. Und das witzige: Alle Nachbarzimmer schliefen, nur ein Junge kam und fragte, was wir da machen würden. Er war mit der Antwort "Geister jagen" zufrieden.

 

Ach, das waren zwei schöne Wochen voll an lachen, schreien und weinen. Und ja, ich mag Kinder immer noch.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Annalisa (Dienstag, 30 August 2016 13:19)

    Also bei deinen Bildern bekomme ich erst recht wieder richtig Bock mal wieder ans Meer zu fahren! :)

  • #2

    Anna (Samstag, 17 September 2016 11:42)

    Unglaublich tolle Bilder ♥ und diese Erfahrungen wirst du nie wieder vergessen ;)

 Die Fotografie lehrt, dass wie gut du siehst, nichts damit zu tun hat, wie gut du siehst. Autor unbekannt

 

 

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Ein Photo sagt nicht länger die Wahrheit. Es schlägt nur eine Möglichkeit vor.

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